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M. Reh

Die "Pre-Konflikt"-Phase

Fast jeder Mann (manchmal kann es aber auch Frauen passieren) hat es schon einmal erlebt: Ein falscher Blick, ein versehentlicher Rempler und schon ist es soweit.

"Hast du ein Problem??" oder "Was glotzt du so blöd?" sind typische "Anmach"-Sätze um sein Gegenüber in ein "Gespräch" zu verwickeln. Hier stellt sich aber als erstes die Frage, ob es hier überhaupt um ein „Gespräch“ handelt.



Denn eigentlich ist es dem Aggressor egal, was du antwortest. Er will nur herausfinden, ob er bei dir „richtig“ ist, ob du ein Opfer bist.


Täter suchen Opfer!!

Dieses Frage-Antwortspiel sollte man vermeiden. Wer beispielsweise auf die oben erwähnte Frage „Was glotzt du so?“ mit „ich glotz gar nicht“ antwortet, kann schnell auf das Glatteis geraten. Denn damit bestimmt der Gegner das Gespräch und du stehst ihm Rede und Antwort. Aber warum rechtfertigen? Was soll man schon darauf antworten, wenn man weiß, dass es gar nicht um diese Frage geht? Rechtfertigung ist ein Akt der Unterwerfung. Man erhofft sich damit Verständnis für das eigene Handeln.


Besser ist es, gar nicht auf dumme Fragen einzugehen und mit klaren bestimmten Worten das zu äußern, was man selbst will. Warum soll man sich vom Gegenüber ein „Gespräch“ aufzwingen lassen? Nimm’ seine Anmache zum Anlass und vermittele durch das, was du sagst, durch deine Lautstärke und deiner Gestik den umstehenden (potenziellen) Zeugen, wer „gut“ und wer“ böse“ ist. Das erhöht einerseits deine Reaktionsfähigkeit bei einem unverhofften Angriff und kann später vor Gericht hilfreich sein. Es erhöht auch die Chance, dass sich Leute einmischen. Denn ein Grund, warum viele wegsehen, mag neben der Angst vor Gewalt auch die Unübersichtlichkeit der Situation sein. Denn sobald man sich als Außenstehender in den Bedrohten hineinversetzen kann, ist es wahrscheinlicher, Anteil zu nehmen bzw. sich in irgendeiner Form einzumischen.


Unterhält man sich mit fortgeschrittenen Kämpfern , so hört man sehr oft die Aussage : „Ich hatte schon lange keinen Stress mehr!“. Ich denke der Grund für die unbestrittene Tatsache, dass ein sehr selbstbewusster Mensch in aller Regel weniger Ärger bekommt (vorausgesetzt er will auch keinen), liegt in seinem Auftreten und dem verbalen Vorspiel.


Als Leitsatz soll gelten:

Je überzeugender man seinem Gegenüber klar machen kann, dass er/sie sich mit dem/der Falschen angelegt hat, desto schneller haben wir wieder Ruhe. Die Art und Weise, wie wir das anstellen, ist eigentlich völlig egal. Stille Wässerchen sollten mal richtig laut und aggressiv sein können, aufbrausende Gemüter sollten sich an der deeskalierenden Sprache versuchen. Vielseitigkeit ist hier gefragt. Je nachdem, was einem das Gefühl sagt, sollten mehrere Rollen „gespielt“ werden können, um damit dem Gegner im Vorfeld den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Erlaubt ist fast alles: Verwirrung, Appelle, Ablenkungsmanöver und sogar Zugeständnisse, wenn man dabei mit entsprechendem Selbstbewusstsein auftritt.

Was nun aber auch folgen kann, ist der Übergang in Handgreiflichkeiten. Da gibt es schon mal eine Ohrfeige oder einen Schubser. Diese Phase dient dem Aggressor dazu, den anderen zu studieren, und sich selber Mut zu machen.


Reagiert das "Opfer" hier immer noch nicht, hat es entweder ein enormes Potential an Selbstvertrauen oder ist schlicht und ergreifend leichtsinnig. (Vorausgesetzt unser Opfer könnte sich entsprechend zur Wehr setzen)






Quellen: u.a.

EWTO Blitzdefence 2008- 2010,

Google " Bullying"

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