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M. Reh

Stabbing Jihad - eine neue Bedrohung!?

Der Terror, wie wir ihn bislang kennen oder zu kennen glauben, hat in den letzten Monaten seine Gestalt verändert und das Risiko für die Menschen noch unvorhersehbarer gemacht. Natürlich werden auch weiterhin Selbstmordanschläge von einsamen Wölfen (Lone Wolf) mit Bomben, oder Angriffe mit Kriegswaffen durchgeführt, doch die Islamisten gehen ein weiteren, wesentlich schwieriger zu erkennenden Weg.

Seit einiger Zeit setzen die Terroristen Autos und Messer ein, um plötzlich in eine Menge zu fahren, aus dem fahrenden Auto zu schießen oder Menschen mit Messern anzugreifen.

Und so ruft die jüngst veröffentliche Ausgabe 2 des IS –Magazin

“Rumiyah“ (dt. für Rom) dazu auf, dass jeder zu einem „erfolgreichen“ Gotteskrieger werden kann. Weder eine militärische Ausbildung noch der Besitz einer Schusswaffe wären dafür nötig. Demnach sollen künftige Dschihadisten einfach zu einem Messer greifen, um ein Massaker anzurichten.

Wie wir bereits in unserem Artikel „Messer“ anführten, geben die Autoren als Vorteil einer Messerattacke an, dass man die Waffe nach der Tat leicht entsorgen, aber ebenso schnell eine neue Stichwaffe erwerben könne.


„Rumiyah“ – veröffentlicht von der Al-Hayat Medienstelle, die sich auf multilinguale Veröffentlichungen spezialisiert ist – erscheint gleich in mehreren Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch, Türkisch, Uigurisch, Paschtu und Indonesisch. Und nicht nur das. Die jeweilige „Rumiyah“-Ausgaben unterscheiden sich nicht nur in der Sprache, sondern auch in Textgestaltung, Illustration sowie Inhalt und Umfang.



Aufmerksamkeit einer solchen Vorgehensweise erregte die Ermordung eines 16-jährigen Jugendlichen am 16.Oktober 2016 in Hamburg. Allerdings erst, nachdem sich der IS zu dieser Tat bekannte.

Allerdings wird nach wie vor an einem Zusammenhang mit einer terroristischen Verbindung gezweifelt.

Wie u.a. die „Zeit –Online“ berichtet, hält die Polizei einen IS-Hintergrund bei dem Messerangriff für fraglich und die deutschen Ermittler haben Zweifel an der Echtheit des Bekenntnisses.


Wie die Zeitung berichtet, will die Bundesanwaltschaft zunächst die Frage klären, warum das Bekennerschreiben erst nach zwei Wochen veröffentlicht wurde. Dies weicht nach ihrer Ansicht vom bisherigen IS-Muster ab.


Stellt sich die Frage, welche „Muster“ die Ermittler heranziehen!?!

Und….. gibt es denn überhaupt ein Muster? Ist Irreführung nicht ein altbewährtes Mittel um Motivationen unentdeckt zu lassen? Denn wie viele Taten werden begangen, ohne einen Zusammenhang erkennen zu lassen??


Fakt ist, dass nicht ein Tag vergeht, an dem keine Schlagzeile mit dem Inhalt „Messer“ unsere Nachrichtenportale füllt. Ganz objektiv betrachtet, ist sehr wohl ein „Muster“ erkennbar. Zwar keines das sich auf die Bekennerschreiben bezieht, allerdings eins auf die zunehmende Häufigkeit der Taten und deren Hintergrund.

Weltweit wurden in den vergangenen Jahren (nicht nur politisch motivierte) Messerangriffe durchgeführt. Tendenz steigend. Dieser „Trend“ setzt sich auch in Europa fort. So wurde am 15. April 2016 in Hannover eine 15-Jährige wegen Terrorverdachts verhaftet. Sie sympathisierte mit Dschihadisten in Syrien und wollte in das Land ausreise, konnte von der Mutter jedoch gestoppt werden. Wieder in Deutschland verletzt sie am Bahnhof Hannover einen Beamten lebensgefährlich mit einem Messer.


Auch bei dem Messerangriff auf zwei Polizisten in Brüssel am 05. Oktober 2016 vermuten die Behörden terroristische Motive. "Die vorläufigen Ermittlungsergebnisse zeigen, dass es sich um einen möglichen Terrorangriff handeln könnte", teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Und gut drei Wochen nach Verhaftung des Syrers Dschaber al-Bakr (, der im Verdacht stand, ein Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat zu sein und einen Terroranschlag in Deutschland zu planen) wurde am 03.November ein weiterer mutmaßlicher islamistischer Terrorist in Berlin gefasst. Der 27-jährige Ashraf Al-T. wird von der Bundesanwaltschaft verdächtigt, Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gewesen zu sein. Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte er Kontakt zu einem IS-Mitglied in Syrien, das für Anschläge im Ausland zuständig ist. "Von dort soll er die Erlaubnis erhalten haben, zeitnah einen Anschlag auf Menschen in Deutschland zu planen", teilte die Karlsruher Behörde am Donnerstagabend mit.


Nach Informationen von "Focus" (online) war ein Messerattentat in Berlin beabsichtigt - für kommenden Montag. In einem Telefonat mit seinem IS-Kommandanten habe der Terrorverdächtige darum gebeten, endlich zuschlagen zu dürfen, und eine Freigabe für ein Attentat bekommen.


Dieses Phänomen des sogenannten „Stabbing Jihad“ wir in den kommenden Monaten und Jahren noch zunehmen, da es auf diese Art sehr einfach und effektiv ist, Terror, Angst und Schrecken in der Bevölkerung zu verbreiten.

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